RÜCKFÜHRUNGSSYSTEM – SCHUTZ DER SICKERPACKUNG
Das Rückführungssystem
Eine Weiterentwicklung der Flüssigdosierung bietet das Verfahren der Härtestabilisation mit dem Rückführungssystem. Zum langfristigen Schutz von Sickerpackungen und der zugehörigen Drainagerohre wurde das sogenannte Rückführungssystem (RFS) entwickelt.
Das Rückführungssystem ist mit Abstand unser meist gesuchtes Produkt der vergangenen 5 Jahre. Das Bewusstsein der Ingenieure hat sich in den vergangenen 10 Jahren grundlegend verändert und die Entwässerungssysteme sind aus ihrem Schattendasein getreten. Gerade die Schadensfälle der ersten Betontunnel haben viel bewegt. Das Rückführungssystem ist ein Meilenstein in der Verbesserung der Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit eines Untertagbauwerks. Diese Botschaft haben sowohl Ingenieure wie auch Bauherren und Experten verstanden und umgesetzt. Nun sind wir daran überall in Europa Fuss zu fassen und den begonnenen Siegeszug fortzusetzen.
Das RFS besteht aus einer während dem Bau des Tunnels fest in die Sickerpackung der Gewölbedrainage verlegten Schlauchleitung (z. B. HDPE Ø > 24 mm) mit Löchern im Abstand von 5 – 10 m. Die Schlauchleitung wird jeweils in die Kontrollschächte der Gewölbedrainage eingeführt und dort mit dem nächsten Schlauch kurzgeschlossen. Wird nun beispielsweise während der Bauausführung bemerkt, dass sich in einem bestimmten Abschnitt der Gewölbedrainage starke Ablagerungen bilden, so kann das bereits konditionierte Bergwasser aus dem Entwässerungssystem entnommen und in die Sickerpackungen zurückgeführt werden. Dazu sammelt man das bereits konditionierte Bergwasser in den Pumpensümpfen der Kontrollschächte der Gewölbedrainage, von wo es durch Pumpen in die Schlauchleitungen befördert und via Dosieröffnungen wieder in die Sickerpackung zurückgeführt wird.
Der Vorteil
Der Vorteil des RFS besteht darin, dass der Härtestabilisator nicht nur im zugänglichen Teil des EWS wirkt, sondern auch im unzugänglichen und dadurch die Drainagewege langfristig offengehalten werden können. Das RFS ist vor allem für Neubauprojekte geeignet (nachfolgend das RFS-Schema des Koralmtunnel der ÖBB-Neubaustrecke Graz – Klagenfurt / Projektverfasser Ingenieurbüro Lombardi).
Das RFS kann partiell eingesetzt werden. Das heisst, es können gezielt nur jene Bereiche behandelt werden, in denen harte Ablagerungen Probleme bereiten. Die restlichen Abschnitte bleiben unbehandelt, zudem ist der Einsatz des RFS zeitlich nicht begrenzt. Dieses kann – wenn sich die Situation verbessert – jederzeit wieder ausser Betrieb genommen werden. Der Einbau der Schlauchleitungen für das Rückführungssystem können als Vorinvestition für die Dauerhaftigkeit des Bauwerks angesehen werden. Erst während der Bauausführung fällt die Entscheidung, in welchen Zonen das System in Betrieb genommen wird.
Beim Betrieb des RFS entsteht normalerweise kein Mehrverbrauch an Härtestabilisator, da das zurückgeführte Bergwasser in der Regel bereits vorkonditioniert ist.
Gerne stehen wir Ihnen kostenlos bei der Planung Ihres Rückführungssystems für Ihr Bauvorhaben zur Verfügung.
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Submissionstext für den Einbau des Rückführungssystems